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Chinas Flugzeugbau erhielt einen Schub, als die ersten 100 chinesischen Jumbojets C919 bestellt wurden. Die C919 entspricht in der Grösse der Boeing 737 oder dem Airbus A320. Der staatseigene Hersteller COMAC gab die Bestellungen am 15. November bei einer Luftfahrtmesse bekannt. Vor zwei Jahren hatte die Entwicklung des 150-Plätze-Flugzeugs begonnen. Laut COMAC kamen die Bestellungen von Chinas Fluggesellschaften Air China, China Eastern, China Southern und Hainan, sowie der Leasingabteilung von General Electric. General Electric liefert auch die Triebwerke. Angaben über Geldbeträge oder wer wie viele Flugzeuge bestellt hatte, gab es nicht. Es wird mit einer steigenden Nachfrage für Flugreisen gerechnet und so ist der leitende Buchhalter des Flugzeugherstellers optimistisch. [Tian Min, Leiter Buchhaltung, COMAC]: „Die Größe des Marktes ist ein wichtiger Faktor dafür, wie viel man investiert. Durch Marktvorhersagen gehen wir davon aus, dass wir zukünftig 3.000 neue Flugzeuge hier in China und über 30.000 neue Flugzeuge weltweit sehen werden. Das ist somit ein sehr großer Markt." Tian fügte an, dass bald vor allem größere Flugzeuge, mit 150 Sitzen oder mehr, gefragt sein werden. COMAC hofft sich mit der C919 künftig eine Scheibe des 1,7 Billionen Dollar Flugzeugmarktes abzuschneiden. Mit den Bestellungen von insgesamt 100 Flugzeugen haben sich jetzt erstmals Käufer verpflichtet. COMAC plant die C919 ab nächstem Jahr zu bauen. Der Jungfernflug soll 2014 stattfinden, die ersten Auslieferungen 2016. Airbus heißt den neuen Mitbewerber willkommen. Airbus China Präsident Laurence Barron sieht Chinas Ambitionen im Flugzeugbau gelassen. [Laurence Barron, Präsident, Airbus China]: „Ist es unlauterer Wettbewerb? Nein. Wenn es ein gutes Flugzeug ist, wird es sich verkaufen. Der Markt hier ist groß genug, sodass es Raum für einen anderen Mitbewerber gibt. Über Konkurrenz machen wir uns keine Sorgen. Damit mussten wir uns schon immer befassen." Die Bemühung um weltweite Unterstützung erhielt eine überraschende Wende, als internationalen Journalisten verwehrt wurde, an der Vertrags-Zeremonie teilzunehmen.