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Mit ihren Filmen stellen Sabine Pollmeier und Joachim Haupt in der vierteiligen ARTE-Reihe weltweit neu erbaute und außergewöhnliche Hochhäuser vor. In dieser Folge: In Singapur erlebt der Zuschauer eine neue Dimension des sozialen Wohnungsbaus. Mit Himmelsbrücken in 150 Metern Höhe, Panoramaaussichten und einem Joggingparcours im 50. Stock. Auf keinem Kontinent hat der Bautyp des Wolkenkratzers einen solchen Siegeszug angetreten wie in Asien. Millionen von Menschen in Asiens Metropolen leben in monotonen Trabantenstädten, die von schnell und zweckmäßig errichteten Hochhäusern dominiert werden. Nur das Hochhaus bietet bezahlbaren Wohnraum für eine ständig wachsende Bevölkerung. Wie lässt sich für viele Menschen attraktiver und bezahlbarer Wohnraum schaffen? Ein neuer Wolkenkratzer in Singapur weist neue Wege. Das Architektenpaar Belinda Huang und Peng Beng Khoo aus Singapur dachte den Wolkenkratzer neu. Ihr Pinnacle@Duxton ist ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus. Gleich sieben Wolkenkratzer stehen nebeneinander und bilden ein steinernes Gebirge, das sich wie eine S-Kurve am Rande der Innenstadt erhebt. Auf einer Fläche von nur drei Fußballfeldern leben 8.000 Menschen. Die Architekten beschlossen, alle Türme miteinander zu verbinden und urbanen Raum in den Höhe zu verlegen. Sie entwarfen die Sky Gardens, Himmelsbrücken, die im 26. und 50. Stock die sieben Türme verbinden. In luftiger Höhe findet das soziale Leben der Bewohner statt. Es gibt Bänke, Spielplätze, Sportplätze und sogar einen Joggingparcours, der in 150 Metern Höhe die sieben Türme umrundet. Der Panoramablick auf die Stadt und das offene Meer ist inklusive. Längst ist das Leben im Wolkenkratzer in den Städten Asiens zur normalen Form des Wohnens geworden. Der Pinnacle@Duxton ist ein Gegenentwurf zum westlichen Wohnideal des Eigenheims. Er zeigt, dass das Leben in einem Hochhaus eine attraktivere und lebenswertere Wohnform sein kann.