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Seit diesem Sommer sind sie auch auf einem tagsüber weißen, nachts grünen, 43 mal 43 Meter großen Ziffernblatt abzulesen, hoch über der Stadt auf dem "Mecca Royal Clock Tower". 601 Meter wird der Uhrturm nach seiner Fertigstellung messen. Schon heute, wenige Monate vor seiner Fertigstellung, ist er mit 550 Metern der nach dem Burj Chalifa in Dubai (818 Meter) zweithöchste Wolkenkratzer der Welt. Zwei deutsche Muslime haben maßgeblich zu seiner Entstehung beigetragen. Der Turm ist Teil eines 1,7 Millionen Quadratmeter großen Hotel-, Apartment- und Shopping-Komplexes, Abradsch al-Bait genannt und unmittelbar südlich von der Großen Moschee gelegen. Vor acht Jahren hatte der Baukonzern Saudi Binladin Group unter dem Druck ständig wachsender Pilgerzahlen begonnen, dort eine historische Osmanenfestung abzutragen. Die Türken beschwerten sich, die Saudis beschwichtigten: In den geplanten Hotels und Apartments würden schließlich Pilger untergebracht, die Einkünfte flössen dem Erhalt und Ausbau der Pilgerstätten zu. - Ein Big Ben für die Pilgerstadt Etage um Etage wuchsen seit 2004 die sieben Türme des Wolkenkratzer-Ensembles empor, sechs von ihnen bis zu einer Höhe von je etwa 250 Metern, genug, um einen Schatten zu werfen, der fast bis zur Kaaba im Zentrum der Großen Moschee reichte. Der siebte Turm, von den anderen sechs eingerahmt, wuchs weiter. Hier sollte ein Hotel der "Fairmont"-Kette einziehen, in ein Gebäude, das, je höher es wurde, immer stärker dem Empire State Building in New York ähnelte.